Wie man keine Sprache lernt -Teil 1 Einstellungen

Linguversums SPRACHENBLOG wird mit einer kleinen Serie anfangen. Du findest auf Linguversum eine Kurzanleitung, wie Sprachen Lernen im Alltag gelingen und erfolgreich sein kann. Wenn man etwas erfolgreich schaffen möchte, ist es oft auch ganz sinnvoll sich vor Augen zu führen, wie es gar nicht gehen kann, um falsche Herangehensweisen zu vermeiden. Genau darum wird es in der ersten Serie von Blogbeiträgen gehen. Wie lernst Du absolut keine Sprachen bzw. wie lernst Du sie nur sehr schwer?

Du lernst mit den falschen Vor- und Einstellungen

Viele lernen keine Sprachen, weil sie sich von den falschen Vor- und Einstellungen leiten lassen. Diese Einstellungen sind meistens ein Ergebnis der Schulerziehung. Das klingt eventuell im ersten Moment unplausibel, ist aber im Grunde sehr einfach.

 

1. Wer in der Schule schlecht oder mittelmäßig in den Sprachen war oder ist, nimmt häufig an, zu unbegabt zu sein, um eine Sprache zu lernen. Die Institution Schule und deren Lehrer unterstützen diese Einstellung. Denn für sie ist es viel einfacher zu behaupten, dass Lernversagen am Schüler läge und nicht an den Lehrplänen, Unterrichtsmethoden und -stilen. Das beruhigt das Gewissen der einzelnen Lehrer und der Schule im Gesamten und erspart die Mühe zu überdenken, ob die Unterrichtspraxis denn wirklich so zielführend ist und den Schülern entspricht. Oft liegen mittelmäßige und schlechte Lernergebnisse natürlich auch an der mangelnden Motivation der Schüler (häufig geht aber auch die Demotivation auf die Unterrichtspraxis in der „Lernfabrik“ zurück). Was dann nach einigen Jahren Erfolglosigkeit im schulischen Sprachunterricht übrig bleibt, ist die Vorstellung, man sei nicht sprachbegabt und daher könne man keine Sprache lernen.

 

2. Du traust Dir beim Sprachen Lernen keine Fehler zu machen und möchtest von Anfang an alles perfekt machen. Auch diese Einstellung bekommen wir in der Schulzeit vermittelt. Bereits in der Grundschule wird uns eingetrichtert, dass Fehler schlecht sind und schlechte Noten zur Folge haben. In bis zu 12 Jahren Schulzeit verinnerlichen wir, dass Fehler ein Übel sind und bestraft werden und dass wir daher immer möglichst perfekt sein müssen, damit wir gute Resultate erreichen und nicht bestraft werden. Gerade beim Lernen von Fremdsprachen zerstört jedoch jeder Perfektionismus das Vorhaben. Sprachen kannst Du nur lernen, indem Du Fehler zulässt und machst.

 

3. Du glaubst, dass Du eine Sprache nur auf traditionelle Weise im Unterricht und mit einem Lehrer lernen kannst bzw. dass der Besuch von Sprachkursen ausreicht, um eine Sprache zu lernen. Sehr viele Leute besuchen auch nach ihrer Schulzeit „traditionellen“ Sprachunterricht, d.h. Kurse in Klassen bzw. Gruppen, in denen die Arbeit mit einem Lehrbuch und Frontalunterricht im Vordergrund stehen. Und sehr viele von Ihnen besuchen diese Sprachkurse vergeblich. Irgendwann, manche halten sogar einige Jahre durch, brechen sie dann den Kurs ab und haben nicht wirklich eine Sprache gelernt. Dabei sollte ihnen schon die Schulzeit klargemacht haben, dass man so keine Sprache lernen wird. Wer beherrscht nach seiner Schulzeit mit Unterricht in einer bis zu drei Fremdsprachen mehr als rudimentäres Englisch? Sehr wenige. Und Englisch sprechen viele nicht wegen des Schulunterrichts, sondern trotz des Schulunterrichts. Englisch wird im deutschen Sprachraum so gut gelernt, da die Sprache mit unserer verwandt und in unserer Kultur, in TV, Radio und Musik allgegenwärtig ist.

Sprachunterricht in Gruppen und Klassen ist nicht für alle Lernende geeignet, nur ein kleiner Prozentsatz kann so Fremdsprachen lernen. Und auch diejenigen, die erfolgreich im Sprachunterricht sind, können sich nicht ausschließlich auf den Unterricht verlassen. Sprachen Lernen ist ein sehr persönliches Vorhaben und erfordert eigenen Einsatz. Traditioneller Sprachunterricht entspricht oft nicht den Interessen, Neigungen und Lernstilen der Teilnehmenden.

 

4. Erwachsene denken oft, sie seien zu alt zum Sprachen Lernen. Viele leiden an der „Excusitis“, der Entschuldigungs- und Rechtfertigungskrankheit. Sie können sich zu nichts Neuem durchringen und haben Angst, Pläne, Vorhaben und Wünsche zu realisieren. Dies entschuldigen sie dann mit allen möglichen Glaubenssätzen. So fangen viele erst gar nicht an, Sprachen zu lernen, und rechtfertigen ihr Nicht-Handeln in Bezug auf Fremdsprachen mit dem populären Glaubenssatz, sie seien zu alt dafür, eine Sprache zu lernen. Glauben heißt nicht Wissen.

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